Lisas traurige, aber wahre Geschichte

Liebe(r) Besucher unserer Homepage,
bitte nehmen Sie sich ca 15 Minuten Zeit & lesen Sie aufmerksam Lisas traurige Geschichte.
Die ist zwar schon einige Jahre her, aber sie ist leider die bittere Wahrheit & wir  bedanken uns ganz herzlich bei der Verfasserin dieser unglaublichen Geschichte, diese Veröffentlichen zu dürfen!

 

02.09.2008

Es ist jetzt etwas über zwei Jahre her und ich habe nach dieser Zeit endlich die Kraft gefunden, diese traurige Geschichte aufzuschreiben! Natürlich kam vieles wieder hoch und ich mußte viele Pausen beim Schreiben machen. Aber ich möchte wenigstens versuchen, andere Menschen zu warnen und auch ich möchte nicht vergessen, oder verdrängen was passiert ist! Einige Erlebnisse mit Lisa fielen mir erst während des Schreibens wieder ein…

Ich saß auf der Arbeit und blätterte durch die Teitung! Heute war nicht viel los. Ich arbeitete in einem Jugendwohnheim, es war morgens und alle Bewohner waren in der Schule.  Ohne etwas bestimmtes zu suchen, las ich die Kleinanzeigen  und stieß auf folgendes:

„Welpenvermittlung! Rasse-und Mischlinshundewelpen abzugeben!“

Mein Freund wünschte sich schon lange einen Hund, aber ernsthaft über das Thema gesprochen hatten wir nicht! Aber es sprach auch nichts gegen einen Hund. Mein Freund war zu der Zeit selbständig und könnte den Hund auch mit zur Arbeit nehmen, also warum nicht? Ich rief bei der „Welpenvermittlung“ an und vereinbarte spontan einen Termin! Meinem Freund sagte ich nichts. Sollte ja eine Überraschung sein! Dass es dort verschiedene Rassen gab, fand ich gut…. so konnte ich mir alle ansehen und mir den schönsten aussuchen…. Rassespezifische Eigenschaften? Welche Rasse paßt zu mir? Diese Gedanken kamen mir nicht! Wo kamen diese Hunde her?  Was passierte mit denen, die nicht verkauft wurden? Auch darüber dachte ich nicht nach! HEUTE verurteile ich die Menschen, die so denken…

Ich kam bei der Vermittlung an. Eine große Scheune, abgetrennte Bereiche mit zig Hunden!

Den einzigen Rat, den ich von einer Freundin bekommen hatte: „Nimm nichts wo ein Terrier drin ist!“

Es gabe alles… Als der Vermittler hörte, daß ich nur 200,-€ in der Tasche habe, zeigte er mir ein paar ältere Mischlinge!

Doch ich hatte im Vorbeigehen einen Hund gesehen und wußte, den will ich! Nee, für 200,-€ kann ich Ihnen den nicht geben. Er ließ mich allein in der Scheune,  seine Mutter hatte ihn gerufen… Ich ging auf und ab, sah mir alles an…

Ein Papillon saß verstört und ängstlich in der Ecke. Der einzige Moment an diesem Tag wo mein Verstand einsetzte! Mit dem stimmt was nicht! Lieber nicht! Er kam nicht aus seiner Ecke raus und zitterte die ganze Zeit. Wieder stand ich vor dem kleinen Hund, der es mir vom ersten Moment angetan hatte. Die anderen Hundewelpen nahm ich nur am Rande wahr!

Der Vermittler kam zurück; ob ich mich entschieden habe? Ich zeigte wieder auf den kleinenHund! Nichts zu machen, der kostet 450,-€ ! Ich hatte keine Ahnung, daß Hunde so „teuer“ waren! Er zeigte mir einen Hund und sagte für 200,-€ kann ich Ihnen den hier mitgeben. Der Hund biss mich in den Finger! Ein Dackel-Jack Russel-Mischling. Ein Jack Russel ist ein Terrier, das wußte ich. Keinen Terrier!

Zögernd ging ich wieder in Richtung des Hundes, den ich wollte! Der Vermittler wurde ungeduldig…. Ich fragte, ob es eine Bank hier in der Nähe gäbe, ich könnte noch ein bischen Geld holen. Er fragte wie viel und wir einigten uns auf 350,-€ für den kleinen Hund! Ich war zufrieden!

Er nahm den Hund raus, setzte ihn mir auf den Arm und wir gingen ins Büro um den Kaufvertrag zu machen! Als alles erledigt war, nahm er mir den kleinen Hund noch einmal vom Arm, drehte ihn um & sagte :“Ah, eine Hündin“ und suchte mir den Ipfpass raus! Bis dahin hab ich weder gewusst, noch mir Gedanken darüber gemacht, was für ein Geschlecht mein neuer Hund hatte.

Ich bekam eine Welpenstarterpaket mit. Als ich sagte, daß ich keine Leine oder ähnliches dabei habe & mit dem Zug nach Hause muß, sagte er nur: „Nicht schlimm, der läuft nicht weg!“

Heute denke ich ich nur, er muß gemerkt haben, daß ich absolut keine Ahnung von Hunden habe & überhaupt nicht weiß, was ich hier gerade tue…  doch es war ihm egal… Er hätte mir diesen Hund eigentlich gar nicht geben dürfen … Er drückte mir eine Ahnentafel in die Hand, fuhr mit mir zur Bank, nahm das Geld & setzte mich am Bahnhof ab!

Da stand ich nun & hatte einen Hund …. Im Zug sprach mich jemand an… was für einen süssen Hund ich da habe. Was das denn für eine Rasse wäre? Öhm… Moment! ich suchte nach der Ahnentafel… Ein Cavalier King Charles Spaniel! Gut zu wissen, aber mir war es egal…

Die Kleine brauchte nun noch einen Namen! Ich wollte sie Ronja nennen. In der Ahnentafel sah ich dann, dass die Mutter meiner Hündin Ronja hieß. Eigetlich eagl, aber irgendwie gefiel es mir nun nicht mehr sie so zu nennen. Also bekam sie den Namen, den sie laut Papieren schon hatte: LISA! Abermit englischer Aussprache, dass war irgendwie schicker.

lisa blieb die ganze Fahrt über ruhig auf meinem Arm, ich trug sie vom  Bahnhof aus nach Hause ( der Vermittler sagte zwar, sie würde nicht weglaufen, aber an der Straße war mir das zu unsicher)

Zu Hause angekommen suchte ich ihr eine hübsche Decke, füllte eine Schüssel mit Wasser & stellte ihr etwas von dem Futter hin, daß mir der „Vermittler“ mitgegeben hatte. Doch sie wollte nichts fressen. Dass dies nach so einer langen aufregenden Fahrt nichts ungewöhnliches war, hatte mir niemand gesagt…. ich lies es stehen & nahm mir vor, es später noch einmal zu versuchen.
Die Decke hatte ich im Wohnzimmer ausgebreitet und setzte Lisa darauf. Sie blieb sitzen & sah mich an… Niedlich diese Kulleraugen…
Mein Freund kam spät von der Arbeit. Kurz vorher legte ich die Decke ins Schlafzimmer, setzte Lisa darauf & schloss die Tür! Meinem Freund sagte ich dann, dass da ein Tier im Schlafzimmer wäre & er doch bitte mal nachschauen sollte. Er dachte natürlich an eine Spinne, oder ähnliches, ging rüber &war völlig aus dem Häuschen! Überraschung voll geglückt! Lisa saß ruhig an der gleichen Stelle wo ich sie hingesetzt hatte. Das kam mir irgendwie komisch vor… Ich hatte einen tollen Hund!!!

Am nächsten Tag fuhren wirmit Lisa ins Zoogeschäft, kauften Halsband & Leine, Näpfe & Welpenspielzeug. In den nächsten Tagen gings zum Tierarzt… Impfen, Entwurmen & etwas gegen Lisas leichte Erkältung… Sie wurde angemeldet & bekam eine Steuermarke.

Lisa wurde von Tag zu Tag aufgeweckter, spielte, jagte Enten, schlug Haken wenn sie über die Wiese rannte! Auch ihr Futter fand sie jetzt ganz toll & ließ nie etwas übrig! Nur stubenrein wurde sie nicht, aber sie war ja auch noch jung. Auch größer wurde sie irgendwie nicht, außer ihr Bauch, der wurde irgendwie kugelig… Das fand ich ein wenig merkwürdig, also lieber noch mal zum Tierarzt. Alles in Ordnung, war die Diagnose! Noch eine Wurmkur & jetzt muss sie nur noch wachsen! Aber das tat sie nicht, nur ihr Bauch…

Lisa war jetzt 5 Monate alt & 5 kg schwer! Ein fröhlicher, lieber Hund,der uns viel Freude bereitete.  Sie machte immer noch in die Wohnung, ich wurde langsam ungeduldig & hielt mich für unfähig!

Nachdem ich mehrfach auf Lisas Kugelbauch angesprochen angesprochen wurde & immer öfter etwas über die Unfähigkeit unseres Tierarztes hörte, ging ich vorsichtshalber noch mal zu einem anderen Tierarzt um sicher zu gehen, daß Lisa wirklich gesund war. Ein Blick des Tierarztes reichte & ich wußte, daß sie es nicht wahr! Lisa hatte Wasser im Bauch, was fast immer ein Hinweis für einen schwerenOrganschaden ist! Er wollte ehrlich sein, er wußte nicht, ob er sie durchbekommen würde!

Es folgten Untersuchungen & Punktierungen! Als alles Wasser aus Lisas Bauch raus war, wog sie nur noch 3 kg! Sie war so klein wie ein 12 Wochen alter Cavalier, aber das wußte ich nicht, denn ich hatte ja keinen Vergleich!
Nach Blutuntersuchungen, Urinuntersuchungen, herzultraschall usw. dann die Diagnose: Akute Nieren insuffiziens!
Daher auch die Unsauberkeit! Sie konnte nichts dafür…
Lisa hatte Eiweiß im Urin! Das heißt, der Körper nahm zu wenig davon auf, weil die Niere es nicht richtig verarbeiten konnte (oder so ähnlich). Also wurde jetzt für sie gekocht… Sie bekam Rindersuppenfleisch, Fisch, Quark, Käse und so weiter. Täglich dazu eine Spritze & Tabletten. Lisa hatte KEINE Schmerzen, sie war nur klein & dünn. An den 3kg Gewicht änderte sich nichts, sie war nicht größer als ein Chihuahua! Aber sie war lebhaft, wollte rennen & spielen, ganz wie ein gesunder Hund.
Wenn wir länger mit ihr unterwegs waren & ich sie ein Stück tragen wollte, weil ich dachte, daß es ihr zu viel wird, war sie damit selten einverstanden! Sie wollte laufen! Lisa war ein großer Hund! Aber sie war krank! Immer öfter bekam sie Infektionen & war Dauergast beim Tierarzt.  Sie hatte nie etwas gravierendes, nur mal eine Erkältung, Durchfall, aber eben ständig.

Ihren Kaufpreis hatten die Tierarztkosten längst weit überstiegen & wir hatten mittlerweile Mühe das Geld dafür aufzubringen!
Ersparnisse gab es nicht mehr. Aber was hätten wir tun sollen? Lisa zurück bringen??? Vielleicht! Aber wir liebten sie doch & was wäre dann wohl mit ihr geschehen???
Unser Tierarzt kam uns gerne entgegen! Wir konnten die Rechnungen immer am 1. des Monats überweisen! hin & wieder tauchten einige Untersuchungen gar nicht auf den Rechnungen auf!
Dann folgte noch eine OP, bei denen ihr die Milchzähne gezogen werden mußten, weil die nicht von alleine ausgefallen waren. Die OP hat sie gut verkraftet, aber es verheilte schlecht & Lisa hatte sehr unangenehmen Maulgeruch. Immer wieder vergewisserte ich
beim Tierarzt, daß Lisa keine Schmerzen hat?! Nein, Lisa blieb der liebenswerte, aufgeweckte & lebensfrohe Hund, der jeden Menschen liebte & von jedem Menschen selbst geliebt wurde! Lisa wurde verwöhnt, aber nicht verhätschelt! Lisa nahm Leckerchen, aber sie hat nie gebettelt!
Lisa war jetzt ein Jahr alt, winzig klein & 3 kg schwer!

Lisa schlief jetzt mehr… Sie konnte gut alleine bleiben, mußte es aber nur selten.  Wenn wir wieder nach Hause kamen, gab es immer einen Freudentanz…. jetzt hob sie nur noch kurzden Kopf & wedelte leicht mit dem Schwänzchen. Drei Mal kam es vor, daß sie plötzlich den Kopf hob, hell bellte & es aussah, als würde sie nach Luft schnappen.
Jedes Mal fuhren wir zum Tierarzt, doch dort angekommen, waren die Symptome schon wieder weg!

Es war Sommer, machen wir doch einen keinen Ausflug zum Badesee. Lisa liebte Wasser, aber schwimmen mochte sie nicht so sehr. Aber durchs Wasser laufen fand sie toll.  Wir fuhren zu einem ca 1 Stunde entfernt liegenden See. Es war ein sonniger Tag & wir waren ungefähr 4 Stunden dort. Lisa ist sogar einmal geschwommen, aber die meiste Zeit lag sie in der Sonne! Aber irgendwie schien es ihr nicht so gut  zu gehen, sie hechelte auch ein wenig. Also beschlossen wir zu gehen & noch schnell einen Supermarkt zu suchen, da wir nichts mehr zu trinken hatten.
Vor einem Edeka Markt klappte Lisa dann plötzlich zusammen! Einfach so! Aufstehen konnte sie nicht mehr, Schleim lief ihr aus dem Maul, die Zunge hing heraus.
Der Geschäftsführer von Edeka hatte das mitbekommen, lief los & kam mit einem Telefonbuch & Telefon zurück. Wir riefen beim Tierarztnotdienst an & schilderten die Symptome
. Hört sich nach einem Hitzschlag an, war die Antwort. Pfoten kühlen & sofort zum Tierarzt. Der Geschäftsführer vom Edeka holte eine Wanne mit kaltem Wasser & wir hielten Lisas Pfötchen rein. Sie konnte immer noch nicht alleine stehen!
Wir fuhren los & suchtennach einem Tierarzt… Es verging fast eine Stunde, bis wir einen fanden, der trotz Mittagspause da war! Es war eine junge, freundliche Ärztin. Sie hat Lisas Temperatur gemessen & ihr Infusionen gegeben. Lisa hatte Untertemperatur, keinen Hitzschlag! Es sah so aus, als hätten mehrere Organe gleichzeitig versagt!
Wir fragten, was man jetzt tun kann? Man könnte sie über Nacht in eine Tierklinik geben. Sie würde dort wieder stabilisiert werden, aber die Wahrscheinlichkeit, daß sich so ein Zusammenbruch in wenigen Tagen wiederholen würde, wäre sehr groß!
Wie schwer die anderen Organe in Mitleidenschaft gezogen waren, würde man erst nach Tagen, vielleicht sogar Wochen später
feststellen können.
Man konnte Lisa nicht gesund machen, nur die Sypmtome lindern. Wieder meine Frage, ob Lisa Schmerzen habe? Nein, das glaube nicht, aber ich sollte es mir vorstellen wie bei einem Leukämiekranken. Die hätten auch keine Schmerzen, aber es ginge ihnen einfach „dreckig“ und sie fühlen sich elend.
Ich bat sie unseren Tierarzt anzufufen & ihn nach seiner Meinung zu fragen… Er sagte, er würde es befürworten, wenn wir Lisa jetzt gehen ließen!    Ich schaute auf Lisa, wie sie da auf dem Tisch lag, zitternd in eine Decke gewickelt, nicht mehr in der Lage ihr Köpfchen zu heben.
Mein Freund & ich sahen uns nur an & nickten beide. Wir bleiben bei ihr & streichelten sie… Die erste Spritze und Lisa schlief ein… die zweite Spritze und ihr kleines Herzchen hörte auf zu schlagen.
Wir weinten beide, doch keiner sagte etwas. Ich weiß nicht, wie lange wir so da saßen & auch der Weg nach Hause war wie in Trance.
Es war ein Ausflug zum Badesee mit Hund & nach Hause kamen wir ohne Hund!
Lisas Decken, Näpfe & Spielzeug landeten in einem  Karton im
Keller…

Ich wurde wach am nächsten Morgen & die Erinnerung holte mich ein. Meine kleine Lisa war nicht mehr da. Kein „getrippel“ auf dem Fußboden, alles war ruhig. Ich hatte es mir anders überlegt. Ich wollte meinen Hund zurück. Natürlich wollte ich sie in die Klinik geben. Doch es war zu spät & tief im Inneren wußte ich auch, daß unsere Entscheidung richtig war.

Ich ging ins Internetcafe & suchte nach der Züchterin von Lisa. Ihr Name stand ja in ihrerAhnentafel. Ich fand nichts! Nach und nach informierte ich mich über „Welpenvermittlungen“ , gefälschte Papiere, Einfuhr von Hunden  aus dem Ausland… Mir war schlecht… Ich sprch mit meinem Tierarzt. Ob man beweisen könnte, daß Lisa eine Erbkrankheit hatte? Ob man die „Züchterin“, falls es sie gibt, stoppen kann? Er machte mir wenig Hoffnung….
Ob die Papiere echt waren, war fraglich, genauso, ob es diese vermeintliche „Züchterin“ überhaupt gab. Außerdem müßte man dem „Welpenvermittler“ nachweisen, daß er wußte, daß Lisa krank war & das war so gut wie unmöglich.

Heute weiß ich, daß ich beim Kauf von Lisa alles falsch gemacht habe, was man falsch machen kann. Mir hat neimand gesagt, daß man bei so einem Menschen keine Hunde kauft, aber ich hatte auch niemanden gefragt.
Das einzige, was ich jetzt tun kann, ist meine Erfahrungen weiter zugeben. Und wenn auch nur ein einziger durch Lisas Geschichte von seinem Vorhaben absieht, bei einem solchen Verbrecher seinen Hund zu kaufen, dann war Lisas Leben und auch ihr Tod nicht umsonst!

 162.a.